Die Hinspielniederlage des Tabellenführers in Landesbergen aus dem vergangenen Herbst hing nicht gerade wie ein Damoklesschwert über der Anlage. Dazu zeigte sich auch die zementierte Position an der Tabellenspitze als zu komfortabel. Trotzdem stellte sich den meisten der 150 Zuschauer die Frage, ob die Steimbker Fußballer auf eine Wiedergutmachung aus waren. Darauf gab es gestern Nachmittag bei guten Bedingungen auch eine klare Antwort: Jedem Steimbker Akteur stand praktisch ins Gesicht geschrieben, dass er die Scharte auswetzen wollte. Am Ende stand dann auch ein verdienter, wenn auch hart erkämpfter 2:1 (1:0)-Erfolg im Bezirksliga-Derby gegen den Landesberger SV.
Steimbke hat in Derbys meist Probleme, doch in Uchte (2:0) und Marklohe (3:1) sprangen zuletzt Siege heraus. Dennoch sagt SV BE-Trainer Ralf Przyklenk: „Ich bin ganz ehrlich, ich habe ein bisschen Angst.“ Das hört man selten beim Fußball.
Genau zwei Einheiten lang schaute sich Ralf Przyklenk, der Trainer des SV BE Steimbke, das Treiben an, da hatte er einen neuen Abwehrchef für den Fußball-Bezirksligisten gefunden. Dabei hatte er gar keinen gesucht, schließlich genoss (und genießt) der bisherige Defensivboss Thomas Wulf die uneingeschränkte Wertschätzung seiner Kollegen aufgrund unaufgeregter Organisation und starker Zweikampfwerte. Doch dieser Jan Dase, der brachte neben einer feinen Zweikampf-Antizipation noch eine weitere Gabe mit: sein lautes Organ.
Die Markloher Abwehrarbeit klappte am Sonntag gegen Spitzenreiter Steimbker 45 Minuten lang unerwartet gut: „Wir wollten gut verschieben, aggressiv gegen den Mann arbeiten. Das haben wir gut gemacht und hatten sogar die besseren Chancen“, so Abwehr-Mann Fynn Herbst.
Der SV BE Steimbke erinnert in seinem Auftreten bisweilen an einen Traktor älteren Baujahres. Da benötigt der Motor manchmal eine gewisse Anlaufzeit, ehe die Schmiere auf Betriebstemperatur und der Diesel zum Ackern bereit ist. Aber wenn er dann läuft, wenn er denn einmal in Bewegung ist, sollte man sich ihm nicht in den Weg stellen, denn ohne geeignete Artillerie ist der Traktor dann nicht mehr zu stoppen.
Beim 0:0 im Hinspiel schossen die Steimbker Marklohes Keeper Hendrik Bielenberg zum Helden beziehungsweise zum „Chuck Norris“, wie Die Harke damals titelte. Nur auf seinen starken Keeper will sich SCM-Trainer Marco Peimann allerdings im Rückspiel am Sonntag (15 Uhr) nicht verlassen.
Mit einem 4:1 (2:1)-Auswärtserfolg bei der abstiegsbedrohten SG Diepholz krönen die Bezirksliga-Fußballer des SV BE Steimbke ihr Osterwochende und festigen die Tabellenführung.
„Der Gegner hat halt seine Qualität. Wir haben kein schlechtes Spiel gemacht, die Niederlage ist etwas zu hoch ausgefallen“, urteilte SGD-Coach Jörg Behrens, der die Abwehr wegen der Ausfälle von Marc Pallentien (privat verhindert) und Jakub Dalba (Sperre – fünfte Gelbe Karte) umstellen musste.