Die Hinspielniederlage des Tabellenführers in Landesbergen aus dem vergangenen Herbst hing nicht gerade wie ein Damoklesschwert über der Anlage. Dazu zeigte sich auch die zementierte Position an der Tabellenspitze als zu komfortabel. Trotzdem stellte sich den meisten der 150 Zuschauer die Frage, ob die Steimbker Fußballer auf eine Wiedergutmachung aus waren. Darauf gab es gestern Nachmittag bei guten Bedingungen auch eine klare Antwort: Jedem Steimbker Akteur stand praktisch ins Gesicht geschrieben, dass er die Scharte auswetzen wollte. Am Ende stand dann auch ein verdienter, wenn auch hart erkämpfter 2:1 (1:0)-Erfolg im Bezirksliga-Derby gegen den Landesberger SV.
Angetrieben von Trainer Ralf Przyklenk erarbeiteten sich die Hausherren ein optisches Übergewicht und kombinierten fein, ohne richtig gefährlich zu werden. Da hatte auf der Gegenseite der Kopfball von Ilker Öksüz auf Freistoß-Flanke von Hevas Haso schon mehr Pfiff, wurde von Sebastian Schwarzenberg aber zur Ecke gelenkt (19.).
Die erste dicke Chance für Steimbke bedeutete zugleich die Führung, die auch zur Pause Bestand hatte: Goalgetter Sascha Pachonik netzte ein tolles Zuspiel von Marcel Wind ein (27.).
Im zweiten Abschnitt ließ Wind nach Pass von Oliver Poltier eine erstklassige Möglichkeit aus (54.), bevor der LSV gnadenlos zuschlug: Einen Freistoß von Ilker Öksüz beförderte der aufgerückte Innenverteidiger Felix Müller per Kopf zum Ausgleich in die Maschen (57.). Die Gastgeber reagierten engagiert. Poltier verfehlte per Kopf (62.) und mit tollem Heber an die Latte (65.), während der LSV die dickste Gelegenheit durch Öksüz ausließ, als er die komplette Steimbker Defensive narrte, dann jedoch an Keeper Schwarzenberg scheiterte (68.). Fast im Gegenzug bereitete der umtriebige Wind den Führungstreffer vor: Der im Rückraum angespielte Thorben Neugebauer behielt die Übersicht und markierte das 2:1 (70.). In der Folgezeit versäumte der Spitzenreiter, die Entscheidung zu erzwingen. So verweigerte der exzellente Schiedsrichter Jan Tschirschwitz (Badenstedter SC) dem vermeintlichen 3:1 durch den eingewechselten Dominik Chwalek die Anerkennung, weil er auf Handspiel entschied (80.). Und so mussten die Steimbker bis zur letzten Sekunde um die Punkte bangen, weil Landesbergens Hevas Haso wiederum per Freistoß seinen frei vor Schwarzenberg postierten Bruder Jovan denkbar knapp als Anspielstation verfehlte (90./+2).
SVBE-Trainer Ralf Przyklenk schnaufte im Anschluss hörbar durch und resümierte: „Letztlich geht das Ding hier so in Ordnung. Wir haben nach dem 2:1 den Sack nicht zugemacht und dann unnötig gezittert. Freitag geht es weiter.“
SV BE Steimbke: Schwarzenberg – P. Pachonik, Dase, Wulf, Theiss- Neugebauer (76. Tavan), Bremermann – Wind (72. Kramer-Hoffmann), Remmert, Poltier, S. Pachonik (79. Chwalek).
Torfolge : 1:0 Sascha Pachonik (27.), 1:1 Felix Müller (57.), 2:1 Thorben Neugebauer (70.).
Auffälligste Spieler : Jan-Niklas Remmert und Marcel Wind.
aus: "Die Harke", Ausgabe vom 11.04.2016