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Sebastian Schwarzenberg ist zwar gebürtiger Steimbker, gekommen war der Keeper allerdings 2007 vom Landesberger SV als designierter Nachfolger von André Scharnhorst. Der damali- ge Trainer Volker Datan sah sein Potenzial, und als „Schwarzer“ eines Tages vage Wechselgedanken umgaben, da sinnierte Datan halb-öffentlich: „Wir müssen dafür sorgen, dass Sebastian bleibt. Der soll hier zehn Jahre bleiben.“ 2017 wird der Kapitän diese zehn Jahre voll machen. Der dienstälteste Steimbker weit vor Oliver Poltier ist er schon lange.
Es mag ein schlichter Zufall sein, dass bei den zwei markantesten Punkten der jüngeren Steimbker Vereinshistorie jeweils die SG Hoya beteiligt war. Am 12. Juni 2012, da stand der SV BE im Relegationsspiel bei der SG an der Klippe zur Kreisliga. Nach einer katastrophalen Bezirksliga-Hinrunde kämpften sich die Brigittaner dank einer Leistungsexplosion wieder zurück ans Licht (zweitbestes Rückrunden-Team!), profitierten dabei vom glänzend aufspielenden Winter-Neuzugang Sven Riedel, gaben bald die Rote Laterne ab, kämpften sich auf den Relegationsplatz vor und gewannen das letzte und entscheidende Spiel beim Kreisliga-Vi- zemeister in Hoya mit 4:1. Damit war der Klassenerhalt fix und zudem der Startpunkt einer Entwicklung gesetzt, die nun am vergangenen Sonnabend im Meistertitel gipfelte. Wieder beteiligt war die SG Hoya, die diesmal mit 0:3 verlor, das Ergebnis aber angesichts des nahezu sicheren Klassenerhalts wesentlich lockerer verschmerzen konnte. In vier Jahren vom Abstiegskandidaten zum souveränen Meister: Diese Entwicklung überrascht – auch den Meister selbst. Ein Rückblick.
Gegen den abstiegsgefährdeten TuS Sulingen kam der SV BE Steimbke zu einem auch in dieser Höhe verdienten 10:0 Heimerfolg. Angeführt vom überragenden Paul Hildebrandt setzten die Steimbker die Gäste von Beginn an unter Druck.
Martin Finze, Trainerpartner von Ralf Przyklenk, musste ein wenig tricksen, um gestern pünktlich im Waldstadion aufzulaufen, um dann den 3:0-Erfog zu erleben und anschließend von oben bis unten mit Bier abgespritzt zu werden. Er verabschiedete sich etwas früher von seiner Familie im knapp 300 Kilometer entfernten Borkum, sie folgte erst abends. Etwas kürzer war die Anreise für Przyklenk, die Spritzbiermenge war die gleiche. Ihr äußeres Erscheinungsbild war den beiden nach dem Schlusspfiff jedoch völlig egal.
Der SV BE Steimbke, gegründet 1949, hat in seiner Historie in loser Folge immer wieder Mannschaften hervorgebracht, die nah dran waren am Aufstieg in die Landesliga (oder Bezirksoberliga, wie die sechste Liga auch schon mal hieß). Mannschaften mit Ausnahmefußballern wie Gerd und Jürgen Leseberg, „Reini“ Münzberg oder Keeper „Matze“ Franke in den Siebzigern. Oder die Truppe aus den Achtzigern mit Strategen wie Volker Datan und Andreas Klose. Am dichtesten dran war wohl die Riege von 1989 mit „Fidschi“ Rabe, Volker Hesse und Thomas Brettmann. Die hatte am vorletzten Spieltag, damals im Mai 1989, alle Trümpfe in der Hand, doch Ralf Müller, damals anerkanntes Kopfballungeheuer, drückte im Gipfeltreffen gegen Tabellenführer Poggenhagen den Ball aus sechs Metern mit der Stirn übers Tor, das Match endete 0:0 und der Traum platzte; das Spiel ist längst Legende im Waldstadion, noch heute muss sich Müller rechtfertigen für das Tor, das er nicht machte.
Vor dem gestrigen Abschluss-Training wurde die Mannschaft um Kapitän Schwarzenberg von Trainer Ralf Przyklenk darüber informiert, dass Dominik Chwalek ab der kommenden Saison als weiterer Trainer das bisherige Trainer-Duo Przyklenk/Finze unterstützen wird.