Sebastian Schwarzenberg ist zwar gebürtiger Steimbker, gekommen war der Keeper allerdings 2007 vom Landesberger SV als designierter Nachfolger von André Scharnhorst. Der damali- ge Trainer Volker Datan sah sein Potenzial, und als „Schwarzer“ eines Tages vage Wechselgedanken umgaben, da sinnierte Datan halb-öffentlich: „Wir müssen dafür sorgen, dass Sebastian bleibt. Der soll hier zehn Jahre bleiben.“ 2017 wird der Kapitän diese zehn Jahre voll machen. Der dienstälteste Steimbker weit vor Oliver Poltier ist er schon lange.
Und obgleich der Aufstieg in die Landesliga im weiten Rund des Waldstadions für große Euphorie sorgte, konnte Schwarzenberg unerwartet sachlich und klar auf die Saison zurückblicken. „Wir haben den Grundstein in der Hinrunde gelegt, als wir relativ stabil waren. In den vergangenen Jahren haben wir da oft noch geschwommen. Diesmal haben wir gleich Attacke gemacht, und die Personalie Jan Dase kann man da auch mal nennen. Er war der Stabilisator in der Abwehr, einer, der den Ton angibt – das hat uns in den Vorjahren ein bisschen gefehlt.“
In diesem Jahr hat nichts gefehlt. Perfekte Trainingsbedingungen durch den Kunstrasenplatz – vor allem in den Wintermonaten –, entsprechend eine ausgeprägte Fitness, ein ausreichend breiter Kader (auch wenn die Decke in einigen Spielen ein wenig spannte), reichlich Potenzial innerhalb einer lernwilligen Mannschaft, der gute Teamgeist (dokumentiert auf unzähligen Facebook-Videos), zwei Trainer, die die Sprache der Spieler sprechen: „Von all diesen Dingen ein bisschen, das hat letztlich zum Aufstieg geführt“, sagt der 29-Jährige. „Das alles ist in den vergangenen Jahren gereift, und irgendwann erntet man die Früchte.“
Dass Schwarzenberg selbst nicht gefeit vor Fehlern ist, dass in loser Folge immer mal wieder die Frage nach einer neuen Nummer eins durchs Waldstadion geistert, dass im Frühjahr auch mal der Name Hendrik Bielenberg vom SC Marklohe fiel, das lässt den Keeper kalt. „Einerseits ist es mir egal, andererseits ist es ja legitim, dass man sich eine Klasse höher auch über andere Namen Gedanken macht.“ Mit Christoph Degener-Thies vom TSV Mühlenfeld kommt nun ein neuer Konkurrent, der den Konkurrenzkampf anheizen wird. „Schwarzer“ ist das durchaus recht: „Wenn sich zwei Leute pushen, ist das doch gut. Ich gehe optimistisch in die neue Saison.“
aus: "Die Harke", Ausgabe vom 10.05.2016