Kunstrasenplatz Steimbke: Mitglieder bekunden Solidarität mit SV BE / Erneuter Bauantrag soll eingereicht werden
Der SV BE Steimbke will schnellstmöglich den Bauantrag für den Kunstrasenplatz einreichen. Das hat Vereinsvorsitzender Peter Bartsch im HARKE-Gespräch angekündigt. Parallel zur Erstellung des Bauantrages ist der Verein dabei, die neue Fußballsaison zu planen.
Dafür sei es höchstwahrscheinlich notwendig, für mehrere Wochen auf Spielstätten anderer Vereine auszuweichen. Gespräche mit anderen Vereinen sollen diesbezüglich geführt werden.
Hintergrund: Die Nienburger Kreisverwaltung hatte mit Schreiben vom 3. Juni dem SV BE Steimbke untersagt, den Kunstrasenplatz weiter zu nutzen. Die so genannte Nutzungsuntersuchung gilt von sofort an. Der Grund ist eine fehlende Baugenehmigung. Das eine solche Genehmigung fehle, das hatten das Verwaltungsgericht (VG) Hannover 2017 und das Oberverwaltungsgericht (OVG) Lüneburg im vergangenen Jahr festgestellt, weil es sich bei der Errichtung des Kunstrasenplatzes um eine genehmigungspflichtige Baumaßnahme handelt und deswegen ein erneuter Bauantrag gestellt werden muss. Geklagt hatte ein Anwohner des Platzes, der selbst SV BE-Mitglied ist.
Reicht der Sportverein den Bauantrag nicht ein, wäre die Ultima Ratio der Rückbau des 2013 für etwa 700 000 Euro errichteten Platzes. Doch so weit will es der Sportverein nicht kommen lassen: Der Verein werde alles dafür tun, den Bauantrag so schnell es geht einzureichen. „Der Architekt ist dabei, die gesamten Unterlagen für einen vollständigen Bauantrag zusammenzustellen“, sagte Peter Bartsch.
Dem SV BE Steimbke stehen dafür auch die Türen der Kreisverwaltung offen: „Ein Bauantrag kann jederzeit gestellt werden. Ob und wann eine Rückbauverfügung in Betracht kommt, kann derzeit noch nicht gesagt werden“, setzt die Kreisverwaltung dem Verein auf Anfrage zunächst auch keine Frist.
Rund 250 Mitglieder des SV BE Steimbke aus nahezu allen Sparten versammelten sich auf dem zurzeit gesperrten Kunstrasenplatz, um einerseits ihre Verbundenheit mit der Anlage und darüber hinaus ihre Solidarität mit den Fußballern zu dokumentieren, die den Platz vorläufig nicht nutzen dürfen und daher logistisch in der kommenden Saison vor eine Herausforderung gestellt werden.
Der Verein plant derzeit die laufende Saison. „Es sollen Gespräche mit Nachbarvereinen für die Nutzung von Sportplätzen stattfinden“, sagte Peter Bartsch. Sollte es nicht gelingen, dort Zeiten zu buchen oder nicht schnell genug eine Baugenehmigung geben, dann sehe sich der Verein gezwungen, Mannschaften vom Spielbetrieb abzumelden, erläutert Peter Bartsch.
Etwa 250 SV BE-Mitglieder haben unterdessen am Montagabend auf dem Kunstrasenplatz ihre Solidarität mit dem Verein bekundet. Kinder, Frauen und Männer haben sich dafür spartenübergreifend in Herzform aufgestellt und damit die Botschaft ausgesandt: „Dieser Platz liegt uns am Herzen.“
Aus "Die Harke" vom 19.06.2019