Die Mehrzah der Kreis-Nienburger Teams bangt um den Klassenerhalt. Steyerberger und Haßberger A-Junioren schielen auf den Klassenerhalt.
Dass es im Sommer wieder mit dem Jugendfußball losging, erfreute naturgemäß alle, die dort involviert sind. Nach einer langen Pause begann endlich wieder der geregelte Spielbetrieb. Die Kreis-Nienburger Protagonisten, die dafür im Bezirk unterwegs sind, kommen hier stellvertretend durch ihre Trainer zu Wort – für einen kurzen Halbjahresrückblick.
Vor allem der Abstiegskampf ist dabei ein zentrales Thema, denn lediglich drei der zwölf Teams müssen sich in der jeweiligen Tabelle nicht unmittelbar nach unten orientieren.
Einsamer Rufer im Waldstadion:
Steyerbergs C-Junioren-Coach Christian Obst. Foto: MUG
Landesliga, JSG Steimbke: Das Aushängeschild des Nienburger Jugendfußballs kam überhaupt nicht in die Hufe. Eine Niederlage reihte sich an die andere. Und als es endlich so weit zu sein schien, gab man im letzten Spiel des Jahres eine 2:0-Führung innerhalb der Schlusssekunden aus der Hand – und das trotz Überzahl. Jens Friedrich, zusammen mit Mirco Heller Coach der Steimbker A-Junioren, war sich immer bewusst, dass es eine sehr schwierige Aufgabe sein würde, die Klasse zu halten: „Wenn wir aus den ersten drei Begegnungen im kommenden Frühling etwas ernten, dann greifen wir noch einmal an. Aufgeben gibt es bei uns nicht.“ Spannend wird auch zu beobachten sein, ob den Steimbkern personell noch der ein oder andere Coup gelingt.
Kein Rankommen: Steimbkes A-Junior Peyman Naseri (rechts) wird vom Sudweyher Ben Sakulowski geblockt. Foto: MUG
Bezirksliga, JSG Nienburg: Chancenloses Schlusslicht der Bezirksliga ist die A-Jugend der JSG Nienburg. Umso bemerkenswerter ist es, dass Trainer Reinhard Bartkowski seine Vorbildfunktion nicht aufgibt und weiter die gute Trainingsbeteiligung und die Moral seiner Truppe anführt. Bei derart deutlichen Niederlagen ist das auch zu respektieren. „Wir werden die Rückrunde konzentriert in Angriff nehmen“, meint der Nienburger Übungsleiter.
Fehlt der JSG Nienburg schon länger verletzungsbedingt: Nienburgs Emirhan Tuncel (rechts), hier im Laufduell mit Steyerbergs Hendrik Burmester. Foto: MUG
Bezirksliga, JSG Haßbergen: Von der Besetzung inklusive Headcoach Lars Büsing hatte man von der Haßberger A-Jugend im Vorfeld vielleicht etwas mehr erwartet als den fünften Tabellenplatz einer Siebener-Staffel. Aber wer genau hinschaut, sieht, dass sich in der Liga noch ganz viel verändern kann. Auch Büsing bläst in das Horn: „Leider haben wir unsere PS nicht immer auf die Straße bekommen. Mit etwas konstanteren Leistungen könnten wir zwei bis drei Punkte mehr haben.“ Genau das würde eben auch eine Spitzenposition für die JSG bedeuten.
Die Perspektive verspricht mehr, sie täuscht jedoch: Der Schuss von Haßbergens Standardspezialist Timon Lammers geht knapp am Steyerberger Kasten vorbei. Foto: MUG
Bezirksliga, JSG Steyerberg: Mitten in der Tabelle finden sich die A-Junioren der JSG Steyerberg wieder. Damit gehen die Trainer Torsten Brennfleck und Bernd Keitsch auch völlig d`accord: „Uns ist am Ende etwas die Luft ausgegangen. Ich würde aber gern weiter oben mitmischen“, schiebt Brennfleck hinterher. Ihm ist anzumerken, dass er sich sehr auf die Fortsetzung der Spielzeit freut.
Kapitänsmütze: Steyerbergs Kapitän Marcel Hatzenbiller setzt sich im Kopfballduell gegen Haßbergens Spielführer Ole Fortkamp durch. Foto: MUG
Landesliga, JSG Haßbergen: Die B-Junioren der JSG Haßbergen zieren in der Landesliga das Tabellenende. Natürlich sind die Trainer Oliver Gilon und Kevin Hesse damit nicht zufrieden. Und trotzdem gibt Gilon einmal mehr eine interessante Sichtweise der Dinge preis: „Wir unterscheiden uns ja spielerisch nicht immens von den Gegnern. Außerdem bin ich mit der Entwicklung der meisten Akteure durchaus zufrieden. Wir kriegen es aber als Mannschaft oft nicht hundertprozentig auf den Platz.“ Beide Haßberger Trainer sind voller Tatendrang und sehen durchaus noch eine Möglichkeit, den Klassenerhalt einzufahren.
Den berühmten Schritt zu spät kommt Haßbergens Lucas Wacker in dieser Szene gegen den Gästekeeper. Foto: MUG
Bezirksliga, JSG Steyerberg: Eine gute Möglichkeit, auch im nächsten Jahr in der Bezirksliga zu agieren, besteht für die Steyerberger B-Jugend, angeführt von Trainer Benny Julitz: „Als sich die Verletztenliste verkleinerte, haben wir auch besser mitgehalten.“ Wenn es gegen Gegner geht, die sich auf Augenhöhe bewegen, dann punkteten die Steyerberger bisher.
Immer mitten im Geschehen: Steyerbergs Azad Bichou gehört zu den verlässlichen Größen im Team von Trainer Benny Julitz. Foto: MUG
Bezirksliga, JSG Marklohe: Laut Trainer Daniel Bergmann, gemeinsam mit Wilken Bargemann für die Geschicke der Markloher B-Jugend verantwortlich, heimst seine Truppe oft viel Lob vom Gegner ein, liefert aber die Punkte zu oft ab. Die JSG überwintert auf einem Abstiegsplatz: „Wir sind mit einem schmalen Kader unterwegs und nehmen oft in der C-Jugend Anleihen“, berichtet Bergmann, der nach wie vor mit Hoffnung auf das rettende Ufer schaut.
Schwerstarbeit in Marklohe: Sören Papenhausen klärt für seinen Keeper per Kopf auf der Linie. Foto: MUG
Bezirksliga, JSG Steimbke: Das Schlusslicht in der B-Junioren-Bezirksliga bildet die JSG Steimbke mit nur einem Punkt auf der Habenseite. Da sich jedoch auch in dieser Klasse drei Mannschaften (alle drei Kreis-Nienburger!) um den direkten Klassenerhalt streiten, besteht auch für die Steimbker eine durchaus greifbare Chance auf den Liga-Verbleib. „Wir bleiben optimistisch, dass wir das schaffen“, orakelt Coach Jens Feuerbach.
Abstiegskampf in Steimbke: Außenverteidiger Aron Osten im Spielaufbau. Foto: MUG
Bezirksliga, JSG Steimbke: Im Gegensatz zur hauseigenen B-Jugend stehen die Steimbker C-Junioren nur einen Punkt hinter Spitzenreiter Heiligenrode. Die Truppe vom gebürtigen Hannoveraner Andreas Neugebauer hat nach Anlaufschwierigkeiten so richtig Freude am Kombinieren gewonnen und sollte in der Lage sein, das Meisterschaftsrennen offen zu gestalten. „Für uns ist es sehr schade, dass es jetzt eine Wettkampfpause gibt. Wir hatten uns gerade aus der Findungsphase verabschiedet“, bilanziert Neugebauer.
Stepptanz im Sandbergstadion: Beim C-Junioren-Derby beharken sich Steimbkes Niklas Berger (links) und Uchtes Marlon Schmidt. Foto: MUG
Bezirksliga, JSG Haßbergen: Manuel Henne blickt als Coach der Haßberger C-Jugend auf eine durchwachsene Halbserie zurück: „Ich bleibe dabei, dass wir in der Lage sind, noch mehr von unserem Potenzial abzurufen. Dann könnten wir auch in der Tabelle Boden gutmachen.“ Die Aussage des Trainers ist nachvollziehbar. Allerdings beträgt auch der Abstand auf einen Abstiegsplatz nur einen Punkt.
Haßbergens torgefährlicher Bircan Baydak, hier bedrängt von Steyerbergs Sean Krommen. Foto: MUG
Bezirksliga, JSG Uchte: Sieben Abreibungen bei 55 Gegentoren. Da hätten viele schon die Lust verloren. In Uchte läuft das anders: Trainer Mike Beetz kümmert sich toll um seine Spieler, achtet trotz der Niederlagen auf deren Entwicklung. „Wir wussten definitiv, was auf uns zukommt, spielen hier mit sieben Jungs aus dem jüngeren Jahrgang. Wir sind beim Training im Schnitt mit 17 Leuten unterwegs und hoffen für die Rückrunde auf etwas knappere Resultate.“
Befreiungsschlag: Uchtes Tim Buchholz ist vor Steimbkes Harry Lenczewski am Ball. Foto: MUG
Bezirksliga, JSG Steyerberg: Nach einem formidablen Saisonstart mit zwei Siegen ist die Mannschaft von Trainer Christian Obst etwas eingeknickt, hat aber gerade am Ende mit dem Derby-Sieg gegen Haßbergen wieder aufhorchen lassen. Obst: „Wir sind natürlich froh, dadurch noch vor der langen Winterpause die Abstiegsplätze verlassen zu haben. Die Jungs haben eine tolle Trainingsmoral und viel Lust auf Fußball.“
Kontrolle: Steyerbergs Defensivspezialist Julien Freitag. Foto: MUG
Aus "Die Harke" vom 03.12.2021