Fußball-Kreisliga: SV BE Steimbke II spielt trotz stetiger Rotation im Kader eine solide Saison
Nienburg. In der Fußball-Kreisliga trennt sich die Spreu vom Weizen. Während es vor wenigen Wochen an der Tabellenspitze noch dicht an dicht zuging, hat sich Inter Komata Nienburg nun etwas Luft verschafft. Der TuS Steyerberg bleibt die Mannschaft der Stunde – das Team von Trainer Aslan Akan steht überraschend auf Rang zwei und ärgerte zuletzt den VfL Münchehagen (1:0).
Einen wichtigen Schritt zum möglichen Klassenerhalt machte der SV Aue Liebenau am vergangenen Wochenende gegen Oyle (2:0) und möchte nun gegen die Zweitvertretung des SV BE Steimbke nachlegen. Doch die Elf von Coach Uwe Schröder hat etwas dagegen, möchte selbst den vorzeitigem Ligaverbleib frühzeitig unter Dach und Fach bringen. Im HARKE-Gespräch blickt Schröder auf den kommenden Gegner und auf den bisherigen Saisonverlauf zurück.
Anders als die Erstvertretung in der Landesliga sieht es für die Zweite in der Kreisliga-Tabelle entspannt aus. Mit 20 Punkten rangiert der SV BE im gesicherten Mittelfeld und hat bereits viel Luft nach unten. Und das, obwohl das Team Auffangbecken und Nachwuchspool zugleich ist. Verletzte Landesliga-Kicker, wie zuletzt Jan Kramer-Hoffmann, sammeln hier Spielpraxis, Nachwuchsspieler bekommen Einsatzzeiten und helfen bei Bedarf in der Ersten aus. Für Trainer Uwe Schröder eine angenehme Situation: „Wir profitieren vom Austausch untereinander. Viele der Jungs trainieren sogar nur sporadisch bei uns, sind dafür aber regelmäßig bei den Einheiten der Ersten dabei. Dennoch sind bei uns immer genug Leute da, weil Spieler der dritten Mannschaft hinzustoßen. Das klappt wunderbar.“ Die Trainingseinheiten finden in der Regel parallel statt.
Trainersohn Nico Schröder ist ein Paradebeispiel für die Rolle der Steimbker Zweiten: Der 20-Jährige steht regelmäßig im Aufgebot von Erst- und Zweitvertretung des SV BE.Foto: Schwiersch
Fest zur ersten Garde bei den Brigittaner gehörte viele Jahre Stürmer Sascha Pachonik, in dieser Spielzeit ist er jedoch gesichertes Inventar der Zweiten. Schröder: „Sascha ist ein Glücksgriff. Er erhebt auch mal das Wort, nie zu kritisch, baut die jungen Spieler auf und bringt seine Leistung auf den Platz. Natürlich möchte er irgendwann wieder in der Ersten auflaufen, aber genau dafür gibt es ja die Zweite.“
Auch Hendrik Meier, der im Sommer als Kreisliga-Topscorer aus Loccum zum SV BE wechselte, ist inzwischen bei der Schröder-Formation untergekommen. „Der Sprung in die Landesliga ist schwer, bei der Ersten läuft es ohnehin momentan nicht und Hendrik hat zudem viel mit seinem Job um die Ohren“, kommentiert der Coach.
... die Partien von Steimbkes Zweiten stets für viele Tore stehen. In den vergangenen zehn Spielen der Schröder-Elf fielen im Schnitt 6,3 Tore – und das nicht immer nur auf einer Seite. Einem 8:0 gegen Loccum folgte beispielsweise ein 0:4 in Leese. Woran liegt‘s? „An der Unbekümmertheit der jungen Leute“, weiß der Trainer. „Klar, wir bekommen zu viele Gegentore, haben aber auch mit 41 Treffern die meisten Tore der Liga erzielt. Ich werde jedoch einen Teufel tun und die Jungs ausbremsen. Ich bin zufrieden und so wie es aussieht, werden wir mit dem Abstieg nichts zu tun bekommen. Wir sind immer noch ein Aufsteiger, das darf man nicht vergessen.“
Gegen das Kellerkind Liebenau sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache. Schröder betont: „Liebenau hat in Oyle gewonnen und hat nun Aufwind.“ Die Steimbker sind folglich gewarnt und werden den SV Aue nicht unterschätzen – Heimsieg.
Aus "Die Harke" vom 15.10.2018