Fußball-Kreisliga: Weil eine Abmeldung nicht mehr möglich ist, wird das Team dreimal nicht antreten
Steimbke. Der Auftritt am Sonntag in der ersten Runde des Kreispokals – 2:0 in Bohnhorst – wird der letzte für die Zweitvertretung des SV BE Steimbke in der noch jungen Fußballsaison gewesen sein. Der Vorstand hat beschlossen, das Team aus dem Spielbetrieb zu nehmen.
Da eine Abmeldung zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich ist, wird das Team in den ersten drei Kreisliga-Punktspielen nicht antreten, dann kann es gemäß Ausschreibung aus dem Betrieb subtrahiert werden.
Die Sparte verzeichnete im Sommer einen brutalen Aderlass: Mehr als ein Dutzend Spieler verließen die aus der Landesliga abgestiegene Erstvertretung. Über externe Neuzugänge, talentierte A-Junioren und Spielern aus der Zweitvertretung – acht an der Zahl – steht die künftige Bezirksliga-Erstvertretung zwar aktuell mit einem stabilen Kader da, das Loch in der Kreisliga-Zweitvertretung ließ sich schlussendlich nicht über eigene Bordmittel schließen.
Dem Vorstand um Jörg Junkersdorf gelang es nicht, Spieler der Drittvertretung für ein dauerhaftes Engagement in der zwei Klassen höher angesiedelten Kreisliga zu gewinnen; der erhöhte Aufwand plus aller Voraussicht nach blutige Nasen schreckten ab.
„Wir versuchen aktuell, mit unserer neu formierten Erstvertretung in der Bezirksliga ruhiges Fahrwasser zu erreichen“, sagt Junkersdorf. „Zudem spielen unsere A- und C-Junioren in der Landesliga, die B-Junioren in der Bezirksliga – deren Entwicklung wollen wir unterstützen.“
Als potenzieller Absteiger hat die Zweite des SV BE aber keinesfalls einen Anspruch auf einen Platz in der 1. Kreisklasse in der Folgesaison. Nach der Streichung aus dem Wettbewerb wird die Dritte automatisch zur neuen Zweiten und auch künftig in der 2. Kreisklasse antreten, so sie nicht sportlich aufsteigt.
„Man gibt die Kreisliga nicht einfach auf“, sagt Junkersdorf, „und hier im Vorstand sind auch nicht alle glücklich darüber. Aber wir müssen nun den Neustart angehen und wollen wieder Ruhe hereinbringen.“
Geklärt hat sich entsprechend auch die Trainerfrage: Constantin Iordache hat sich verabschiedet, ein Job in der 2. Kreisklasse kam für ihn nicht infrage. Junkersdorf: „Ich habe mich bei ihm für die Entwicklung entschuldigt – wir hätten sehr gern mit ihm zusammengearbeitet.“
Der dreimalige Nichtantritt ist für den SV BE zudem mit nicht unerheblichen Strafen verbunden: Der erste Nichtantritt würde laut Ausschreibung 150 Euro kosten, der zweite 225, beim dritten verdoppelt sich die Summe. Zu addieren sind die Verwaltungskosten des NFV-Kreises.
Vergangene Woche fand sich die Steimbker Zweitvertretung – hier aufgefüllt mit Spielern der Dritten – samt Trainer Const... Foto: Nußbaum
Bedeutet: Bei laut Ausschreibung nur zwei fest definierten Abstiegsplätzen in der 18er-Staffel wird dann nur noch ein weiterer Kandidat gesucht. Es gilt jedoch die gleitende Skala: Müsste einer oder gar mehrere der hiesigen Bezirksligisten (SV BE Steimbke I, TuS Drakenburg, Inter Komata Nienburg) abstiegsbedingt in der Kreisliga aufgenommen werden, gibt es hier entsprechend weitere Absteiger.
Schlimmstenfalls müssten (inklusive Steimbke II) fünf Teams absteigen, theoretisch sind aber auch null möglich, sollte von oben nichts herunterkommen und sich der Kreisliga-Vizemeister über die Relegation für die Bezirksliga qualifizieren.
Aus "Die Harke" vom 30.07.2019