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Mit 53 Jahren: Oetting trifft in der Kreisliga

Morgens noch normaler Vater, Abends ein Held. Was eher nach einem schnulzigen Werbeslogan oder dem Inhalt eines kitschigen Disney-Zeichentrickfilms klingt, wurde für den Steimbker Altliga-Kicker Bernd Oetting am Sonntag Realität. Eigentlich war der 53-jährige Wendener, der sich in seiner Freizeit auch als Platzwart beim SV BE engagiert, morgens mit seinem Sohnemann Louis (15) ins Waldstadion gekommen, um noch das eine oder andere zu erledigen und um seinem Junior bei dessen Einsatz in der C-Jugend die Daumen zu drücken.

Dann kam aber Trainer Uwe Schröder auf „Bernardo“, wie ihn im Waldstadion alle nennen, zu. Dass der alte Hase nicht nur ein feines Händchen für Technik und Rasen hat, sondern auch ein versierter Kicker ist; das beweist Oetting in aller Regelmäßigkeit in der Ü40 um Sven Lukowsky und Jörg Junkersdorf.

Das wusste auch Schröder und überredete ihn, mittags bei der Zweiten in der Kreisliga auszuhelfen – dort herrschte vor der Partie gegen den SC Marklohe akute Personalnot. Er nahm zunächst gemütlich auf der Bank Platz und ahnte nicht, was noch passieren sollte: In der 70. Minute schickte ihn „Usche“ Schröder beim Stand von 1:2 tatsächlich aufs Feld. Oetting ackerte und unterstützte die Mannschaft an allen Ecken und Kanten. Kurz vor Ende der Partie konnten die Markloher einen hohen Ball nur halbherzig klären – die Pille landete vor den Füßen von „Bernardo“, der sich den Torwart gekonnt ausguckte und routiniert zum Ausgleich einschob. Sein Tor kommentierte er anschließend mit einem breiten Grinsen: „Die Ruhe vor dem Tor hat man eben erst, wenn man den 50. Geburtstag hinter sich hat – da ist man halt nicht mehr so schnell.“

Kurze Zeit nach dem „Wunder von Oetting“ gingen die Markloher durch Emre Öngel zwar wieder in Führung und gewannen letztlich auch, die Freude beim Oldie-Torschützen überwog dennoch: „Das hat heute schon wirklich Spaß gemacht. Das hätte ich heute morgen nicht für möglich gehalten.“

Da ahnte Bernd „Bernardo“ Oetting (Mitte) noch nichts von seinem Glück: Vor seiner Einwechslung chillte er mit Pascal Paatzsch (links) und Betreuer Sven Zimmermann auf der Bank. Foto: Keßler
Da ahnte Bernd „Bernardo“ Oetting (Mitte) noch nichts von seinem Glück: Vor seiner Einwechslung chillte er mit Pascal Paatzsch (links) und Betreuer Sven Zimmermann auf der Bank.
Dass Bernd Oetting ein guter Kicker ist, zeigte er unter anderem im Altliga-Kreispokalfinale im vergangenen Sommer. Foto: Keßler
Dass Bernd Oetting ein guter Kicker ist, zeigte er unter anderem im Altliga-Kreispokalfinale im vergangenen Sommer.

Bleibt Oetting weiterhin motiviert und einsatzbereit, könnte er in wenigen Jahren durchaus mit seinem Sohn Louis (der übrigens den Zweitnamen Bernardo trägt) gemeinsam auf dem Platz stehen, scherzte Altliga-Kamerad Lukowsky beim verdienten Erfrischungsgetränk. Davon wollte „Bernardo“ Oetting aber nichts wissen.

 

Aus "Die Harke" vom 21.05.2019

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