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"Wir wollen das!“ - Fußball-Bezirksliga: Steimbkes Abwehrchef Thomas Wulf über den Titelkampf, Trainer Ralf Przyklenk und das Geheimnis von Knipser Sascha Pachonik

Ganz normale drei Punkte bescherte der 3:0-Erfolg am späten Donnerstag bei der U23 des BSV Rehden. Doch der SV BE Steimbke brachte noch etwas anderes mit aus dem Kreis Diepholz. Und zwar die Gewissheit, dass er sich auf dem Weg zum Meistertitel in der Fußball-Bezirksliga im Grunde nur noch selbst stoppen kann.

Sebastian Schwarzenberg & Co. sind einem historischen Vereinserfolg am Donnerstag einen großen Schritt näher gekommen. Selbst große Steimbker Teams wie das aus den Neunzigern mit Könnern wie Uwe Jung, Frank Lübbering, Ralf Müller, Andreas Dietz, Volker Hesse oder Achim Guse klopften zwar mit Wucht gegen die Landesliga- Tür, doch erst die aktuelle Generation scheint im 66. Jahr des Vereinsbestehens in der Lage, den Landesliga-Aufstieg zu schaffen und im gleichen Zuge die Rolle des neuen Flaggschiffs zu übernehmen. Ist das Team reif für den Aufstieg? Das wollte Die Harke von Abwehrchef Thomas Wulf (28) wissen.

Thomas, welche Bedeutung hat das glatte 3:0 in Rehden für den weiteren Verlauf der Saison?

"Das war ein richtungweisendesMatch für uns und für die Liga. Nicht wenige haben mit einer Steimbker Niederlage gerechnet, weil Rehden immer unberechenbar ist. In der vergangenen Saison gewannen wir dort 4:1 und verloren zuhause 0:7. Man musste Rehden den Aufstieg zutrauen – wenn sie das wollen. Aber wir haben dort ein Ausrufezeichen gesetzt."

Was war entscheidend im Spiel?

"Die Strategie. Wir haben uns hinten reingestellt, dann aggressiv attackiert und auf Konter gesetzt. Die Tore machen wir dann über Standards und per Kopf – nicht gerade unsere Stärke, aber sicher nicht verkehrt."

Die nackten Zahlen zeigen: 33:18 Tore nach zwölf Spieltagen in der Vorsaison, 37:10 Tore zum gleichen Zeitpunkt der aktuellen Saison. Ist das bereits das Geheimnis des Erfolgs?

"Seit Ralf Przyklenk die Mannschaft übernommen hat (er kam im Sommer 2013, die Red.), kann man deutlich sehen, dass wir uns extrem entwickelt haben, wir haben immer weniger
Gegentore kassiert."

Offensive kann die Mannschaft fast traditionell. Fehlte da in der Vergangenheit die Balance?

"Auf jeden Fall. Die Balance zu finden ist schwierig, weil wir eine extrem junge Mannschaft haben, die am liebsten nach vorn geht und die Defensive gern vernachlässigt."

Welche Rolle spielt Dein Nebenmann in der Innenverteidigung, Jan Dase?

"Jan ist einer unserer besten Neuzugänge. Wir ergänzen uns super, stehen jetzt noch besser, so kann Mirko Theiss mit seiner aggressiven Spielweise weiter nach vorn rücken. Wichtig ist auch, dass wir hinten kaum wechseln müssen, eingespielt sind."

Christopher Marre hat sich links ebenfalls gut reingefuchst.

"Ja. Er ist jung, aggressiv. Beide Außen (rechts spielt meist Torben Brauer, die Red.) machen viel Dampf nach vorn. Das ist unser großes Plus."

Wenn man berücksichtigt, dass die Langzeitverletzten Dennis Pissor und Marcel Wind bald wieder zum Team stoßen, verdeutlicht das die Möglichkeiten.

"Definitiv. Das dürfte in Sachen Konkurrenzkampf für alle noch- mal anstrengender werden."

Der Ausfall von Spielmacher Oliver Poltier, der in Wales studiert, wurde jedenfalls erstaunlich gut weggesteckt.

"Alle haben befürchtet, dass uns dadurch ein torgefährlicher Füh- rungsspieler fehlt. Aber auch in der Vorsaison fehlte Olli lange Zeit verletzt, und wir haben das erneut gut kompensiert."

Zum Beispiel über Sascha Pachonik, der nach zwölf Spielen schon wieder bei 15 Toren steht. Thomas, was ist sein Geheimnis?

"(lacht) Wir vergleichen ihn ganz gern mit Thomas Müller. Du kannst nicht beschreiben, was er im nächsten Moment macht. Mit mehr Kaltschnäuzigkeit könnte er schon fünf, sechs Tore mehr haben. Und manchmal, in schwierigen Spielen, fehlt die Bindung zu ihm, dann spielen wir nur zu zehnt. Aber er steht immer richtig, und die Bälle muss man erstmal wegmachen."

Frage zum Abschluss: Was muss passieren, dass der SV BE auf dem Weg zum Titel noch scheitert?

"Wir ziehen das durch. Wir wollen das! Wir wollten das schon im letzten Jahr. Es wäre das Größte für alle, und wir sind absolut fokussiert. Nur schwere Verletzungen könnten uns aufhalten."

aus: "Die Harke", Ausgabe vom 31.10.2015

 

 

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