Zu Saisonbeginn, als Sascha Pachonik noch deutlich mehr Chancen liegenließ als versenkte, da verdrehte manch einer draußen an der Linie die Augen. Doch gemessen am gestrigen Spiel hat es gerade mal acht Monate gedauert, um aus dem Offensivmann Pachonik den Knipser Pachonik zu machen.
Der 21-Jährige erzielte gestern seine Saisontore 20 bis 22, führt damit die Torjäger-Liste der Bezirksliga an; nicht übel für einen, der bis zum Sommer 2014 noch in der Kreisliga in Langendamm spielte. Noch erstaunlicher als die Quote war gestern allerdings die Umsetzung der Möglichkeiten. Zunächst spritzte Pachonik nach einer Ecke dazwischen und traf im zweiten Anlauf zum 1:0. Dann nahm er einen traumhaften Steilpass seines Bruder Patrick an, gewann das das energische Laufduell gegen Drakenburgs kantigen Innenverteidiger Pascal Draeger, drückte ihn mit einem konsequenten Schulterrempler beiseite und vollstreckte aus 16 Metern zum 2:1. Und beim dritten Treffer bewies er den Eigensinn, der selbstbewusste Stürmer auszeichnet: Anstatt links oder rechts besser postierte Mitspieler zu bedienen, zog er selbst ab – und traf aus 16 Metern präzise neben den rechten Pfosten. „So stellt man sich einen Stürmer vor – mit Durchschlagskraft“, lobte Trainer Ralf Przyklenk. „Beim Torschusstraining in der Woche war ich gar nicht zufrieden, aber heute hat er sie gemacht.“ Ganz ohne Fehlschuss ging es aber auch gestern nicht: In der 33. Minute, da traf der Bursche nur den Pfosten.
aus: "Die Harke", Ausgabe vom 16.03.2015