Im Abstiegskampf half dem TSV Wietzen das Ergebnis zwar nicht weiter. Das abgeschlagene und weiterhin sieglose Schlusslicht der Fußball-Bezirksliga sendete mit dem 2:2 (0:0) im Heimspiel gegen den Tabellendritten SV BE Steimbke allerdings ein klares Lebenszei- chen, was der eigene Anhang unter den 150 Zuschauern gestern dankbar aufnahm.
TSV-Coach Friedhelm Gaede durfte sich in der Summe über das zweite Unentschieden dieser Saison freuen, was er nach dem Ende des vorherigen Negativlaufs mit neun Niederlagen am Stück zurückhaltend tat: „Wir haben 90 Minuten die Leidenschaft gezeigt, die ich erwarte, und läuferisch war das okay. Dass Steimbke den besseren Fußball spielen kann, wusste wir ja alle vorher.“ Sein Trainerkollege Ralf Przyklenk winkte bei der Bitte nach einem Kommentar zur Leistung seines Teams ab: „Das war einfach schlecht, verdient für Wietzen.“ Sein Partner Martin Finze ging etwas mehr in die Tiefe: „Wir haben heute nur in 15 von 90 Minuten versucht, Fußball zu spielen. Wer so überheblich auftritt, der muss sich nicht wundern. Der Einsatz fehlte, Positionen wurden nicht gehalten.“
Der Tabellenletzte bot wie angekündigt die angeschlagenen Spieler auf, die für ihren Einsatz unter der Woche geschont wurden und reduziert trainierten. Dieses Handicap ließen sich die Gastgeber aber nicht anmerken – und aus Mangel an Alternativen spielte die Startelf sogar durch. Bei den Steimbkern gab es im Vergleich zum vorangegangenen 4:0 gegen Twistringen drei Änderungen der Anfangsformation, was offensichtlich erst einmal verarbeitet werden musste. Zur Pause boten sich für Przyklenk/Finze gleich mehrere Möglichkeiten an, einen Wechsel aufgrund von schlechten Leistungen vorzunehmen. Das Duo beließ es zunächst bei einem Tausch.
Wietzen trat mutig auf, von fehlendem Selbstbewusstsein angesichts der trüben Lage war nichts zu sehen. Stockfehler blieben bis zur Pause aus – oder wurden spätestens vom aufmerksamen Abwehrchef Richard Fiterer ausgebügelt. So ging es torlos, aber mit einem Chancenplus für das Gaede-Team in die Kabine.
Nach Wiederbeginn steckte der TSV den 0:1-Rückschlag durch Sascha Pachonik nach feinem Pass von Sönke Bremermann weg (48.). Natürlich begünstigt durch den umgehend geschenkten Ausgleich, als Ferenc Hilkers Schuss von Gästekeeper Sebastian Schwarzenberg in die eigenen Maschen geboxt wurde (52.). Nach Flanke von Daniel Müller markierte Maurice Gaede wenig später gar die Führung per Kopf (58.) – dabei pennte Gegenspieler Matthias Brandt, der seinen Fauxpas mit der Vorbereitung des 2:2- Endstandes – wiederum traf Sascha Pachonik – wieder ausbügelte (75.). Danach hätte der SV BE sogar die Wende schaffen können, aber zwei von Richard Fiterer und Tim Lühring auf der Linie geklärte Bälle verhinderten dies. Die nun platten Platzherren sehnten nur noch den Schlusspfiff herbei, um etwas Zählbares behalten zu dürfen.
SV BE Steimbke: Schwarzenberg – Brandt, Wulf, Theiss, Nußbaum – Pietsch (70. Tatzko), Bremermann – Fischhöfer (50. Brauer), P. Pachonik, Wind – S. Pachonik.
Torfolge: 0:1 (48.) Sascha Pachonik; 1:1 (52.) Ferenc Hilker; 2:1 (58.) Maurice Gaede; 2:2 (75.) Sascha Pachonik.
Auffälligste Spieler: Sascha Pachonik.
aus: "Die Harke", Ausgabe vom 10.11.2014