Das Verfolgerfeld hinter dem souveränen Spitzenreiter Wetschen hat sich nunmehr auf zwei Teams reduziert: Der FC Sulingen verteidigte Platz zwei gegen Drakenburg, dahinter bleibt der SV BE Steimbke auf Tuchfühlung. Mehr noch: Nach dem gestrigen 4:0 (2:0) gegen den Rangvierten Twistringen rechnen sich die Brigittaner mittelfristig etwas mehr aus. Womöglich zurecht: Sie sind seit sechs Spielen ungeschlagen (14 Punkte), und auch das Restprogramm bis zur Winterpause sieht zumindest rein tabellarisch schmackhaft aus: Wietzen, Rehden, Hoya und Heiligenfelde heißen die Gegner.
Vorsicht ist jedoch geboten, denn der aktuelle dritte Platz lässt nicht per se auf Spitzenleistungen schließen. Zumindest war Steimbkes Coach Ralf Przyklenk trotz des klaren Ergebnisses alles andere als zufrieden mit dem Vortrag seines Teams: „Ich bin enttäuscht. Wir haben phasenweise nicht das gezeigt, was wir können, haben Fehlpässe produziert, waren taktisch nicht auf der Höhe, das Zweikampfverhalten war nicht gut.“ Auch die knifflige Personalsituation ließ er nicht als Ausrede gelten, Altherrenspieler Helge Nußbaum musste bereits nach fünf Minuten für Jan-Niklas Remmert ran (Pferdekuss), darüber hinaus standen nur noch Patrick Fornacon und Jonas Hoffmann aus der Zweiten zur Verfügung.
Es gelang den Steimbkern nie, die Partie zu kontrollieren. Allerdings hatten sie zunächst Fortunas Hilfe, als ein Freistoß von Dennis Pissor aus dem Halbfeld unberührt ins Netz flutschte (4.), anschließend konnten sie sich auf ihre Konterstärke verlassen. Bei Ballbesitz gelang es immer wieder, über Sönke Bremermann, Marcel Wind und die Pachonik-Brüder blitzschnell zum Abschluss zu kommen. So fiel auch das 2:0 durch Wind nach Traumpass von Patrick Pachonik (25.), das 3:0 legte der aufgerückte Joker Nußbaum nach schöner Wind-Hereingabe nach (60.), den Endstand besorgte der fleißige Sascha Pachonik, der einen abgewehrten Wind-Schuss versenkte (79.).
Voraussetzung für diese Spielweise war ein Gegner, der das zuließ. Die Twistringer waren ihrerseits nicht imstande, spielerische Impulse oder gar überraschende Aktionen zu initiieren, traten hausbacken und unbeweglich auf, viel zu oft verzettelten sie sich in ihrem Kombinationsspiel, verloren den Ball, schalteten nur behäbig um. Halbwegs akkurate Chancen verzeichneten die Gäste eine einzige, als Marco Kappermann zu hoch zielte (19.). Entsprechend war SCT-Coach Stefan Müller noch schlechter gelaunt als sein Kollege Przyklenk: „Fußballerisch sind wir arg limitiert, aber das war mit Abstand unsere schwächste Saisonleistung.“
SV BE Steimbke: Schwarzenberg – Pissor, Theiss, Wulf, Brauer – Fischhöfer, Bremermann, P. Pachonik, Wind, Remmert (5. Nußbaum) – S. Pachonik.
Torfolge: 1:0 (4.) Dennis Pissor; 2:0 (25.) Marcel Wind; 3:0 (60.) Helge Nußbaum; 4:0 (79.) Sascha Pachonik.
Auffälligste Steimbker: Thomas Wulf, Sönke Bremermann, Marcel Wind.
aus: "Die Harke", Ausgabe vom 03.11.2014