Der Fußball-Bezirkspokal als Ouvertüre einer neuen Saison wird von vielen gemeinhin als Generalprobe abgetan. Ungeachtet dessen konnte das gestrige 5:2 (2:1) des SV BE Steimbke gegen den Bezirksliga-Rivalen und Neuling SG Hoya durchaus als Fingerzeig auf die am nächsten Wochenende beginnende Punktspielrunde gedeutet werden; die personellen Ausfälle auf beiden Seiten seien dafür ausgeklammert.
Wichtigste Erkenntnis: Die siegreichen Platzherren wären ohne einen Oliver Poltier in dieser bestechenden Form einfach nur die Hälfte wert: Während sich der 25-Jährige die Note eins verdiente, schnitt keiner seiner Nebenleute besser als Drei ab. Und die unterlegenen Nordkreisler müssen sich vor der stärkeren Konkurrenz nicht verstecken, dafür sollten sie sich allerdings auf ihre spielerischen Qualitäten konzentrieren und die Randereignisse schleunigst in den Griff bekommen.
Die SG legte auf dem für sie ungewohnten Kunstrasenplatz mit ihrer zweiten Möglichkeit die Führung durch Mario Hollunder vor, der sich regelkonform gegen Torben Brauer durchgesetzt hatte (8.). Das von Poltier markierte 1:1 ging auf die Kappe von Abdulsalam Omar (15.), der sich über seinen Fehler dermaßen aufregte, dass er sein Trikot auszog und sich wütend auf die ganze Welt auf die Bank setzte. Dieses Verhalten, das viele der hundert Zuschauer zuletzt wohl in der Pampers-Liga gesehen haben, mündete in einer belustigenden Arbeitsverweigerung und der frühen Auswechslung von Hoyas Nummer acht (35.). Die dadurch aufkommende Unruhe trug zur Verunsicherung bei, die sich durch das Eigentor von Ridvan Gören nach Poltier-Querpass im Resultat niederschlug (38.).
Nach dem Wechsel präsentierte sich der Gast vollkommen anders, was mit dem 2:2-Ausgleich durch Hollunder nach Patzer von „Brigitta“-Keeper Sebastian Schwarzenberg belohnt wurde. Die Spannung blieb bis zur 78. Minute hoch, dann führte der schönste Angriff des Tages über Poltier, den Sascha Pachonik zum dritten Steimbker Tor im Kasten unterbrachte, zur Entscheidung. Es folgten noch zwei Treffer zum 5:2-Endstand durch Poltier (86.) und den auf- gerückten Dennis Pissor (89.).
„Wir haben von uns eine richtig starke erste Halbzeit gesehen. Problem war nur, dass wir zu wenig aus unseren Chancen gemacht haben. Nach dem Wechsel sind wir für gut 20 Minuten in ein Loch gefallen“, blickte Steimbkes Coach Martin Finze zurück und freute sich, dass „wir immer zu unseren Möglichkeiten kommen. Von daher ist das Ergebnis auch gerecht.“ SG- Spielertrainer Wojtek Pilarski zog das durchaus vorhandene Positive aus der Niederlage in der ersten Runde: „Jetzt wissen wir, wo wir stehen. Wir haben gezeigt, was wir können.“ Auf Omars Aussetzer ging er nicht ein: „Das klären wir intern.“
SV BE Steimbke: Schwarzenberg – Brauer, Gerke, Theiss, Pissor – Tavan, Bremermann – P. Pachonik, Poltier, Remmert (79. Fischhöfer) – S. Pachonik.
Torfolge:
0:1 (8.) Mario Hollunder
1:1 (15.) Oliver Poltier
2:1 (39.) Eigentor Ridvan Gören
2:2 (51.) Hollunder
3:2 (78.) Sascha Pachonik
4:2 (86.) Poltier
5:2 (89.) Dennis Pissor.
aus: "DIE HARKE" Ausgabe vom 04.08.2014