Der neunte Spieltag der Fußball-Bezirksliga steht ganz im Zeichen des Kreisderbys. Der SV Inter Komata Nienburg empfängt am Sonntagnachmittag den Tabellenführer SV BE Steimbke in der Mußriede und pocht nach dem 0:6-Hinspieldebakel auf Wiedergutmachung.

Indes trifft der TuS Drakenburg zur selben Zeit im Nachbarkreis auf die SG Diepholz und will den direkten Kontrahenten mit einem Sieg hinter sich lassen. Der VfL Münchehagen sehnt sich weiterhin nach dem ersten Saisonsieg und geht beim Tabellenführer TSV Hagenburg auf die anspruchsvolle Mission: Auswärtserfolg.

Inter Komata will gegen Steimbke eine Reaktion zeigen

SV Inter Komata Nienburg – SV BE Steimbke (So., 15 Uhr, Hinspiel 0:6). So langsam sind die Rollen in der zweiten Staffel der Fußball-Bezirksliga klar verteilt. Beim SV BE sollte es mit dem Teufel zugehen, wenn der komfortable Abstand von sieben Punkten auf Platz drei, bei noch sechs verbleibenden Spielen dahinschmelzen sollte. SV BE-Coach Patrick Fornacon möchte davon aber nichts wissen und will die Spannung seiner Truppe weiter oben halten.

  Leerer Blick, gesenkter Kopf: Inter Komatas Spielertrainer Metin Boran wird im Derby

  gegen Steimbke nicht auf dem Platz stehen können und verlangt von seinem Team eine

  deutliche Reaktion auf das 0:6 im Waldstadion. Foto: Vogt

 

Gerade in Anbetracht auf das anstehende Derby beim SV Inter Komata Nienburg: „Wir sind noch nicht durch. Jeder Sieg ist ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Aufstiegsrunde. Letztes Jahr hat Komata uns in der Mußriede geärgert und ich erwarte von ihnen definitiv eine andere Vorstellung als vor einigen Wochen bei uns zu Hause.“ Dort setzte es für die Kreisstädter im Waldstadion eine krachende 0:6-Schlappe.

Auffälligster Akteur war auch damals Spielmacher Oliver Poltier, der vergangene Woche das zu weiten Teilen ausgeglichene Spiel gegen die SG Diepholz quasi im Alleingang entschied und sich mit einer starken Leistung klar für einen Platz in der Startelf empfahl.

„Das Gedränge im Kader und um die Plätze wird so eng sein wie noch nie“, gibt Fornacon an und weiß um seine Luxussituation. Mit Jan Dase und Kapitän Ümit Tavan haben sich gleich zwei wertvolle Stützen zurückgemeldet und auch Simon Wilke trainierte die Woche beschwerdefrei mit. Sein Zwillingsbruder Paul muss hingegen mit einer Erkältung passen, Lennart Wesch steht nach einer Zahn-OP noch nicht zur Verfügung und auch Mirko Theiss ist nach seinem Einsatz bei der Zweitvertretung mit einer Blessur aus dem Spiel gegangen und nicht fit.

Zudem wird es beim SV BE im Tor ein Novum geben: Nach etlichen Wochen steht wieder ein gelernter Keeper im Kasten der Brigittaner. Ersatzgoalie Sascha Pachonik ist, nachdem er vergangene Woche seinen ersten Gegentreffer hinnehmen musste, verhindert und wird vom jungen Schlussmann Kjell Obst aus der Zweitvertretung ersetzt.

Auf der anderen Seite können die Nienburger nicht aus dem Vollen schöpfen: Die Kreisstädter gehen zwar ausgeruht ins Derby mit Ligaprimus Steimbke, die Partie der Nienburger beim TuS Lemförde vom vergangenen Wochenende wurde witterungsbedingt abgesagt, doch der Elf von Inter-Coach Aslan Akan fehlen gleich mehrere wichtige Akteure.

Gerade auf der Position zwischen den Pfosten steht noch ein dickes Fragezeichen. Maher Sido, der zuletzt im Kasten stand, fällt mit einer Rippenprellung aus; die eigentliche Nummer eins, Linus Kramer, laboriert immer noch an einer Verletzung am Mittelfuß und so könnte Youngster Ibrahim Akbas zu seinem zweiten Saisoneinsatz kommen.

Mit Spielertrainer Metin Boran fehlt zudem ein entscheidender Faktor und Leader auf dem Feld. Er handelte sich bei der 1:6-Pleite in Diepholz eine unnötige Gelb-Rote Karte ein und muss seine Strafe nun absitzen. Zum Team dazustoßen wird jedoch der von einer Sperre zurückgekehrte Saad Haso, der ein nicht unerheblicher Faktor im Spiel der Nienburger ist.

Nach vier zum Teil deftigen Niederlagen in Folge wartet mit dem SV BE aber ein richtiger Brocken auf den Mußriede-Klub. „Wir müssen auf das Hinspiel eine Reaktion zeigen und das erwarte ich auch von den Jungs. Es gibt keine Ausreden und ich will so etwas nicht noch einmal erleben“, sagt Akan und führt aus, „bei Steimbke werden 20 Spieler im Kader sein, die alle heiß sind. Sie verstehen es, mit einfachen Mitteln guten Fußball zu spielen, da müssen wir permanent fokussiert sein.“

Aus "Die Harke" vom 09.10.2021