Es lag bereits schon vor Anpfiff in der Luft: Das Derby in der Fußball-Bezirksliga war ein Duell mit ungleichen Waffen. Die Gäste aus Drakenburg reisten mit Personalengpass und angeschlagen Spielern an – während auf der anderen Seite die hungrigen und erfahrenen Steimbker warteten. Nach anfänglichen Startproblemen verschlang der SV BE den Lokalrivalen schließlich völlig verdient mit 5:0 (1:0) und bleibt damit auch im dritten Spiel der noch jungen Saison ohne einen einzigen Gegentreffer.
Die Hausherren schnappten sich von Beginn an das Spielgerät und versuchten sich im Spielaufbau, während die Gäste ihr Heil aus ihrer defensiven Aufstellung heraus vermehrt im Konterspiel suchten. Das sollte sich in den ersten 45 Minuten aber auf ein Minimum beschränken, denn die Steimbker schenkten dem TuS nur wenig offene Räume. Die Elf vom SV BE-Trainergespann Patrick Fornacon und Thilo Twachtmann verlagerte das Spiel immer wieder geschickt, fand jedoch ebenfalls wenig Mittel, um den Drakenburgern kontinuierlich Druck auf das Gehäuse zu geben. Nur in wenigen Situationen wurde es wirklich brenzlig für das Tor von TuS-Keeper Andreas Erler – die erste nennenswerte Chance war dann aber direkt im Netz: Nach der zweiten Steimbker Ecke in Folge landete der Ball im Rückraum, wo Patrick Pachonik auf Höhe des Elfmeterpunktes lauerte und direkt abschloss. Sein Schuss war zwar weder satt noch genau platziert, doch aufgrund des Gewusels vor ihm hatte der Schlussmann keine Chance, den 0:1-Rückstand nach 15 Minuten zu verhindern. Am Spielgeschehen änderte der Treffer wenig – Drakenburg hielt an seiner Marschroute fest, während auf der anderen Seite Jan Kramer-Hoffmann (35.), Marco Thies (38.) und Ümit Tavan (43.) die aussichtsreichsten Gelegenheiten nicht in eine höhere Pausenführung ummünzten.
Nach dem Seitenwechsel holten die Brigittaner das nach, was sie im ersten Durchgang verpasst hatten: mehrere Tore zu schießen. Nicht einmal drei Minuten waren vergangen, da machte Patrick Pachonik seinen Doppelpack perfekt – er flitzte über den linken Flügel in den TuS-Strafraum und beförderte den Ball gegen die Laufrichtung des Keepers flach ins lange Eck. Erneut nur wenige Zeigerumdrehungen später war nach einer Ecke der zur Pause eingewechselte Innenverteidiger Felix Müller zur Stelle und Köpfte zum vorentscheidenden 3:0 ein. Drakenburg hingegen wechselte verletzungsbedingt mehrfach: Der schon im ersten Durchgang angeschlagene Steffen Thies war bereits in der Kabine geblieben, aber auch der für ihn eingesprungene Marcel Göhler musste wenig später wieder raus – für ihn brachte TuS-Coach Marcus Olm Jan Beermann in die Partie.
Nahezu zeitgleich knipsten die Gastgeber ein weiteres Mal, nun durfte Ümit Tavan sich in die Torschützenliste eintragen, auch wenn sein Distanzschuss haltbar war und Keeper Andreas Erler dabei mehr als unglücklich aussah (70.). Den Schlusspunkt setzte schließlich Dennis Pissor nach herrlicher Vorarbeit vom Ex-Drakenburger Jan Kramer-Hoffmann; er brauchte nach dessen Vorarbeit nur noch seinen – vermeintlich schwächeren – rechten Fuß hinhalten (83.). Gästetrainer Olm musste feststellen: „Das war ein Klassenunterschied. Steimbke hat in der Höhe völlig verdient gewonnen.“ Auf der anderen Seite bejubelten die Steimbker Trainer Fornacon und Twachtmann den Derbysieg: „Wir sind völlig zufrieden, die Jungs haben zu keinem Zeitpunkt etwas anbrennen lassen. Besonders in der Defensive war das eine ganz starke Leistung.“
SV BE Steimbke: S. Pachonik – Brauer (64. Houran), Deeke (45. Müller), Dase, P. Pachonik – Lippelt (75. S. Wilke), Bremermann – Pissor, Tavan, Kramer-Hoffmann – Thies (60. Wesch).
TuS Drakenburg: Erler – Vogt (75. Karaköy), Thies (45. Göhler, 76. Beermann), Draeger, Brede, Töpler – Reinert (89. Teichmann), Hachmeyer, Paczkowski – Feist, Meinking.
Torfolge: 1:0, 2:0 (15., 48.) Patrick Pachonik; 3:0 (51.) Felix Müller; 4:0 (70.) Ümit Tavan; 5:0 (83.) Dennis Pissor.
Auffälligste Spieler: Patrick Pachonik, Ümit Tavan, Torben Brauer (alle Steimbke).