Twachtmann: „Die Vorbereitung kann sich noch einige Zeit ziehen und keiner weiß, wann es wieder losgeht. Wir haben alle ein gemeinsames Ziel und das erreichen wir nur, wenn wir auch in dieser Phase etwas dafür tun.“
Die Bezirksliga-Kicker aus dem Waldstadion sind seit dem 28. Dezember im zweiten Teil ihrer Challenge: Aufgabe ist es, mindestens zwei Mal wöchentlich einen Fünf-Kilometer-Lauf zu absolvieren und dabei eine durchschnittliche Zeit von sechs Minuten pro Kilometer nicht zu überschreiten. Für jeden gelaufenen Kilometer werden 30 Cent an das Kinderhospiz Löwenherz gespendet, finanziert durch mehrere Sponsoren aus der Umgebung. Wer vergisst, einen Lauf zu absolvieren, zahlt fünf Euro in die Mannschaftskasse, sowie fünf Euro an das Projekt.
Mit Rückkehrer Mirko Theiss nimmt auch ein alter Bekannter an der Challenge teil. Der 28-Jährige stand zuletzt im Dienste des Kreisligisten RW Estorf-Leeseringen. Nachdem er dort zunächst an der Seite von Coach Thorsten Habermehl als Spielertrainer aktiv war, fungierte er in der momentan unterbrochenen Saison nur noch als Spieler. Nach rund eineinhalb Jahren kehrt er nun zum SV BE zurück, mit dem er einst in die Landesliga aufstieg. Theiss: „Ich habe Estorf eine Menge zu verdanken. Sie haben mir die Chance gegeben, mich als Spielertrainer zu versuchen. Das kam für mich jedoch noch zu früh. Nun bin ich froh, mit meinen alten Kumpels den Aufstieg anzupeilen.“
Auch die Coaches sind vom verlorenen Sohn durchaus angetan: „Wir sind froh, dass er zurück ist. Er wird die Truppe ohne großartige Anlaufzeit bereichern. Sportlich bringt er uns durch seine Mentalität und Vielseitigkeit enorm weiter“, sagt Fornacon. Sein Trainerkollege ergänzt: „Mirko ist gerade auf einem extrem guten Fitnesslevel. Er bringt im Training und in den Spielen den unbedingten Siegeswillen in die Mannschaft.“
Die Hobbyjogger haben in der ersten Wochen die Erwartungen ihrer Übungsleiter bereits übertroffen: Insgesamt sind die Blau-Weißen knapp 540 Kilometer gelaufen. „Ziel war es, die Motivation der Spieler hochzuhalten. Es freut mich, dass die Jungs sich für den guten Zweck richtig reinhauen“, sagt Twachtmann.
Das Team wurde in drei Neunergruppen aufgeteilt. Für die Gewinnermannschaft heißt es in der Rückrunde beim Training Füße hochlegen: Sie müssen sich weder um lästiges Toreschleppen noch um das Aufpumpen der Bälle kümmern. Dafür ist die Gruppe mit den wenigstens Kilometern dann für den Rest der Spielzeit zuständig.
Als Dauerläufer entpuppte sich Oliver Poltier, der in der Einzelwertung mit 60 Kilometern an der Spitze thront. Dahinter folgen Jan-Michel Cordes mit 48 km und Kapitän Ümit Tavan mit 43 Kilometern. „Olli hat bereits angekündigt, dass sein Urlaub nun vorbei ist und er die 60 Kilometer diese Woche nicht noch einmal schaffen wird“, erzählt Fornacon im HARKE-Gespräch.
Somit hat die Challenge, die maximal bis Ende Februar anberaumt ist, nicht nur für die anstehenden sportlichen Herausforderungen in der Aufstiegsrunde, sondern auch einen gesellschaftlichen Mehrwert.
Aus "Die Harke" vom 11.01.2021