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Aktuelles 1. Herren

Steimbke braucht erneut ein Wunder

Der SV BE steht am Rande des Abstiegs aus der Fußball-Landesliga / Gelingt eine erneute Sensation wie 2012?

Steimbke. In den Geschichtsbüchern des SV BE Steimbke kann im kommenden Juni mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Schlussstrich hinter drei Jahre Fußball-Landesliga gezogen werden. Bereits einen Spieltag vor Abschluss der Hinrunde stehen die Brigittaner traurig am Ende des Tabellenkellers, sie verloren am Sonntag auch das Kellerduell gegen den MTV Almstedt unglücklich mit 1:2. Zwar ist Aufsteiger Stuhr nur einen Punkt entfernt, das rettende Ufer jedoch ganze elf Zähler.

Alle Steimbker werden sich erinnern: In den vergangenen drei Jahren benötigten die Teams für den Klassenverbleib im Schnitt mindestens 35 Punkte. Sollte die Konkurrenz also nicht gänzlich unter dem Weihnachtsbaum versacken, bräuchte das Team von Trainer Volker Datan noch rund 30 Punkte aus den verbleibenden 16 Spielen. Im Klartext: Der stolze Kreisprimus müsste noch zehn Partien gewinnen. Aber gegen wen? Und wie? Wer hier noch an ein Wunder glaubt – und das braucht es –, der setzt im Wettbüro auch ein Monatsgehalt darauf, dass Schalke 04 im Sommer die Meisterschale durch die Gelsenkirchener Innenstadt trägt. Nach dem glamourösen Aufstieg 2016, einem zehnten und einem sechsten Platz in den beiden zurückliegenden Landesliga-Jahren kickt Steimbke aller Voraussicht nach ab August 2019 wieder in der Bezirksliga.

Eisige Stimmung: Nach dem Abpfiff der Partie gegen den MTV Almstedt und der erneuten Niederlage war es rund um Trainer Volker Datan (Mitte) ruhig. Auch Physio Maximilian Peter, Marco Thies, Torben Brauer und Dennis Meyer (von links) waren maßlos enttäuscht.

Eisige Stimmung: Nach dem Abpfiff der Partie gegen den MTV Almstedt und der erneuten Niederlage war es rund um Trainer Volker Datan (Mitte) ruhig. Auch Physio Maximilian Peter, Marco Thies, Torben Brauer und Dennis Meyer (von links) waren maßlos enttäuscht.Foto: Keßler

Für diese bittere Situation sorgten im bisherigen Saisonverlauf verschiedene Aspekte. Alles begann mit den Abgängen von Thorben Neugebauer (SV Lindwedel), Christopher Marre (TSV Krähenwinkel-Kaltenweide) nach der vergangenen Spielzeit und Jan Dase (1. FC Wunstorf) zum Saisonstart. Drei Leistungsträger mussten ersetzt werden. Hinzu kamen verletzungsbedingte Ausfälle wie die der Topscorer Oliver Poltier und Jan Kramer-Hoffmann. Beide erzielten in den zwölf Monaten zuvor fast die Hälfte der Steimbker Tore.

Coach Datan hatte alle Hände voll zu tun, vorn und hinten die Lücken zu schließen, was ihm angesichts des personellen Aderlasses nur bedingt gelang. Offensivhoffnung Hendrik Meier (kam im Sommer vom Kreisligisten TSV Loccum) bekam in der Landesliga keinen Fuß auf den Boden und auch Angin Haido und Faruk Barbaros konnten nicht ansatzweise für konstante Torgefahr sorgen.

Steimbke gingen die Ideen aus. Überraschungsmomente, oder kreative Kombinationen im Aufbauspiel: Fehlanzeige.Das Mittelfeld fand keinen Weg vor das gegnerische Gehäuse, die wenigen Chancen blieben auf der Strecke und Torhüter Sebastian Schwarzenberg musste zu oft früh hinter sich greifen. Die vielen Rückstände wirkten sich immer mehr auf das Gemüt der Datan-Elf aus und gipfelten Mitte Oktober in einem blutleeren Auftritt daheim gegen Iraklis Hellas (0:2). Die Luft, die die Steimbker viele Jahre durch die Bezirks- und Landesliga trug, schien rauszusein. Teammanager Jörg Junkersdorf stellte dennoch klar: „Wir halten an unserem Trainer fest, auch wenn wir absteigen.“

Warum, das zeigte sich spätestens zwei Wochen später. Der Trainer stellte zwar von Woche zu Woche eine stetig sinkende Trainingsbeteiligung fest, doch rechtzeitig zum Kellerduell am Sonntag gegen Almstedt schien er seine Schützlinge wachgerüttelt zu haben. Poltier und Kramer-Hoffmann standen wieder in der Startelf und eben jener Poltier brachte seine Farben in Führung. Die Fahrlässigkeit in der Offensive rächte sich jedoch erneut, der MTV glich nach einem Standard aus und traf kurz vor Abpfiff dank eines Sonntagschusses zum Sieg. Nun hatten die Steimbker auch noch das Pech am Stollenschuh kleben. Oder mit den Worten von Datan: „Diese Saison kommt einfach alles zusammen.“

Noch ist aber nicht aller Tage Abend. Der Steimbker Kader hat noch die Möglichkeit, sich mit einem fast unmöglichen Klassenerhalt unsterblich zu machen. Vor nahezu exakt sieben Jahren stand der SV BE ebenfalls mit dem Rücken an der Wand. In der Hinrunde der Bezirksliga-Saison 2011/12 standen nach 14 Spielen nur sechs Punkte zu Buche, ein Sieg und drei Remis waren damals die Ausbeute. Im folgenden Juni durfte dennoch der Klassenerhalt gefeiert werden, denn in den restlichen 14 Partien holte das Team stolze 27 Punkte. An diese Sensation dürften sich in Steimbke noch einige erinnern: Damals trainierte ebenfalls Volker Datan, im Kader standen Sebastian Schwarzenberg, Torben Brauer, Dennis Pissor, Oliver Poltier, Ümit Tavan, Mirko Theiss und auch Jan Kramer-Hoffman – alle sieben gehören heute zur ersten Elf. Eine Sensation braucht es auch in den kommenden Monaten – noch ist es möglich.

 

Aus "Die Harke" vom 30.10.2018

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