In Sachen Torjäger fielen in den vergangenen vier Jahren beim SV BE Steimbke immer die beiden gleichen Namen. Oliver Poltier war in der Vorsaison, der Debüt-Spielzeit in der Landesliga, bester Knipser mit neun Buden.
Davor trug zweimal Sascha Pachonik die Krone davon mit einmal 33 und einmal 37 Buden für den damaligen Bezirksligisten. Und davor, in der Serie 2013/14, war wiederum Poltier bester Stürmer mit 19 Buden. Schaut man aktuell in die Steimbker Torjägerliste, dann taucht ganz vorn plötzlich ein Mann auf, der in der Vergangenheit völlig unverdächtig war, gegnerische Torhüter ins Schwitzen zu bringen: Jan Kramer-Hoffmann.
Mit unspektakulären vier Toren nach zehn Spielen führt Kramer-Hoffmann die interne Teamliste an. Die Bedeutung steigt ein wenig angesichts von zwei Feststellungen:
Nach seiner Rückkehr vom TuS Drakenburg nach Steimbke musste sich der Außenbahnspieler erstmal hinten anstellen. „Ich musste mich an die Situation gewöhnen. In Steimbke gibt es eine ganz andere Konkurrenz und mit Leuten wie Denis Pissor oder Marcel Wind starke Außenspieler.“ Die Spiel- und Torflaute in der Vorsaison hatte noch andere Gründe: Zu Beginn verlor der Heemser aufgrund einer Verletzung den Anschluss und ab Winter absolvierte der Student (Sportmanagement) ein sechsmonatiges Praktikum bei Werder Bremen, fehlte nahezu durchgängig beim Training und spielte in Ralf Przyklenks Planungen naturgemäß keine Rolle. Jetzt aber ist alles andes.
„Ich hatte eine gute Vorbereitung, war immer da, war nicht verletzt. Außerdem hilft mir das Team und der Trainer vertraut mir.“ Das bestätigt Przyklenk. „Das Spiel über die Außen ist unser Ding und Jan macht das – wie Dennis auf links – im Moment richtig gut.“ Kramer-Hoffmann überzeugt zurzeit im Training mit Intensität und Qualität und in den Spielen mit Zug zum Tor. Vergangene Woche trug er mit seinem Doppelpack maßgeblich zum 3:1-Erfolg beim OSV Hannover bei. Pryklenk: „Jan war ja in der Vorsaison fast ein halbes Jahr nicht beim Training. Daher freue ich mich riesig für ihn und die Entwicklung.“
Aus "Die Harke" vom 21.10.2017