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Nächster Besuch schon geplant

Fußball: U17-Teams vom HSV und vom VfL Bochum testen im Steimbker Waldstadion

Der Hamburger SV entwickelt sich langsam zum Stammgast im Steimbker Waldstadion. Der Satz allein versprüht gewissen Zauber, der sich fraglos ein wenig relativiert, weil hier die Rede nicht von den Profis um Bobby Wood ist, sondern von der U17 aus der Talentschmiede der „Rothosen“.

 

Die gastierten am Sonnabend mittlerweile zum dritten Mal beim SV BE, sind aber nicht minder willkommen als die Bundesliga-Stars. Gegner im Testspiel war die U17 des VfL Bochum aus der Nachbarstaffel West der B-Jugend-Bundesliga.

Der nächste Leroy Sané? HamburgsMittfeldmann Jakob Gundermannerinnerte optisch starkan den Profi von ManchesterCity, kommt jedoch nicht wieder über den Flügel, sondernspielt zentral.

Der nächste Leroy Sané? Hamburgs Mittfeldmann Jakob Gundermann erinnerte optisch stark an den Profi von Manchester City, kommt jedoch nicht wie der über den Flügel, sondern spielt zentral.Foto: Schwiersch

Mittlerweile existiert zwischen HSV-Trainer Pit Reimers und dem Steimbker Jugendobmann Olaf Stenzel ein ganz kurzer Draht. Reimers klingelt durch und nennt den Wunschtermin, die Steimbker übernehmen stets gern die Ausrichtung. Die Hamburger testen immer wieder gern auf dem Steimbker Kunstrasenplatz gegen Teams aus dem Westfälischen, bei den jüngsten Duellen hieß der Gegner Borussia Dortmund. Steimbke hat sich in der georafischen Mitte als dankbarer Gastgeber bewährt. Dass Reimers‘ Wahl diesmal auf die Bochumer fiel, liegt am guten Draht zu VfL-Trainer Christian Mollocher, beide kennen sich seit Jahren, standen sich mit verschiedenen Teams schon oft gegenüber.

Auf dem Steimbker Kunstrasen boten sich die beiden Teams ein Match auf hohem Niveau mit beeindruckender Dynamik, allerdings mit wenigen Torchancen. Welche Bedeutung der knappe Sieg für die Bochumer hatte, dokumentierte der überbordende Jubel nach dem Treffer zum 1:0 durch Marcelo Costa Rebelo in der Nachspielzeit. „Wir schießen nicht allzu viele Tore, deshalb wird jedes Tor bei uns gefeiert wie ein Geburtstag“, flachste VfL-Coach Mollocher im HARKE-Gespräch. Die Erkenntnisse aus dem Spiel seien den Aufwand wert, sagt er.

„Wir sind hier zweieinhalb Stunden hochgefahren, das ist überschaubar. Und für uns als Nachwuchs eines Zweitligisten ist es schon ein Highlight, den Nachwuchs eines Erstligisten zu schlagen.“ Vor allem freute sich der Coach des Rangfünften der Bundesliga West, dass sich sein Team für die engagierte Leistung selbst belohnt habe, „zuletzt haben wir immer gut gespielt, aber nicht gewonnen – das wollen wir jetzt in der Rückserie ändern.“

Wie bei den Profis gilt auch für den Bochumer Nachwuchs, sich gegen zahlreiche Erstliga-Klubs auf engem Raum zu behaupten. Mollocher: „Es gehört eine gewisse Kreativität dazu, um die Nische zu nutzen.“ Man habe einiges zu bieten, beispielsweise nutzt die VfL-Jugend das „Polar-System“, das Leistungsdaten und Herzfrequenzen in Spiel und Training misst; das gebe es, weiß Mollocher, weder in Dortmund noch auf Schalke. Zudem gehört Mollocher zum Trainerstab des Zweitliga-Teams, „so haben junge Leute, die in der Erstvertretung mittrainieren, gleich einen Ansprechpartner, ein bekanntes Gesicht“.

Losgelöst vom Ergebnis zeigte sich auch Hamburgs Coach Pit Reimers mit dem Test zufrieden: „Der Standort hier in Steimbke bietet sich auf halber Strecke an, ich bin mit meiner Mannschaft immer gern hier – auch durch die Verbundenheit zu Helmut Bohnhorst (HSV-Anteilseigner aus Steimbke, die Red.) und den Leuten im Verein, die sich hier sehr bemühen.“ Man komme gern wieder, und das war kein leeres Versprechen des Trainers. Denn: Nach drei Wintertestspielen wird der HSV demnächst erstmals bei angenehmeren Temperaturen im Waldstadion aufschlagen. Im Juli soll ein neuerliches Testspiel gegen die Dortmunder Borussia in Steimbke stattfinden.

Aus "Die Harke" vom 12.02.2018