Aktuelles 1. Herren

Steimbke gewinnt turbulentes Derby gegen Inter Komata

  Fußball-Bezirksliga: 5:3-Sieg des SV BE in der Nienburger Mußriede wird von
  der schweren Verletzung des Inter-Spielers Halef Makhso überschattet
 
  Zur Pause des Derbys der Fußball-Bezirksliga in der Mußriede roch beim Stand von 3:0
  für den SV BE Steimbke alles nach dem erwarteten Kantersieg für die Gäste, doch nach
  dem Seitenwechsel wurde es noch einmal brenzlig, der SV Inter Komata Nienburg kam
  heran und glich beinahe aus. Am Ende wurde der verdiente 5:3-Auswärtssieg des SV
  BE jedoch von einer schweren Verletzung überschattet: Komatas Halef Makhso musste
  mit dem Rettungswagen abgeholt werden, nachdem er bei einem Zweikampf einen
  Schlag in den Rücken bekam, daraufhin zu Boden sank und anschließend
  Lähmungserscheinungen hatte.
 
  Die Steimbker vom Trainergespann Patrick Fornacon und Thilo Twachtmann machten von
  Beginn an reichlich Druck. Auf das Inter-Gehäuse von Keeper Linus Kramer rollte
  Angriffswelle auf Angriffswelle, doch es sollte bis zur 28. Minute dauern, bis der Ball das
  erste Mal im Komata-Tor zappelte. Vorher vertändelten die Steimbker zunächst beste
  Gelegenheiten, Inter bekam immer wieder ein Körperteil dazwischen oder die Latte
  rettete nach einer starken Flanke von SV BE-Linksaußen Dennis Pissor und dem Kopfball
  von Ümit Tavan (16.). 17 Minuten vor dem Halbzeitpfiff war es dann soweit: Pissor legte
  per Flachpass für den in der Mitte lauernden Oliver Poltier auf und es stand 1:0 (28.).
  Marcel Wind erhöhte allein vor Kramer auf 2:0 (36.) und Poltier stellte noch vor dem
  Seitenwechsel auf 3:0 (42.).

Bei einer besseren Chancenauswertung hätte Steimbke den Sack allerdings schon vor der Halbzeit zumachen können. „Wir haben in der ersten Hälfte zahlreiche Chancen liegengelassen, das müssen wir uns ankreiden. In der zweiten Halbzeit war es dann vogelwild“, waren sich Fornacon und Twachtmann im HARKE-Gespräch einig.

Nienburgs Kapitän Orhan Boran (rechts) holt Steimbkes Marcel Wind unsanft von den Beinen. Fotos: Nußbaum
  Nienburgs Kapitän Orhan Boran (rechts) holt Steimbkes Marcel Wind unsanft von den
  Beinen. Fotos: Nußbaum

Die Hausherren um Trainer Metin Boran brachten nach der Halbzeit mit Jergchwin Tero, Hosan Beshu und Halef Makso drei frische Kräfte, die für ordentlich Belebung sorgen sollten. In der 50. Minute sprintete Kevin Dalmann über links allen davon und markierte eiskalt den Anschluss – SV BE-Keeper Kjell Obst hatte keine Chance. Inter war nun am Drücker und Steimbke etwas schläfrig. Nach dem feinen Freistoß aus gut 25 Metern in den Winkel vom eingewechselten Tero drohte das Spiel den Gästen kurzzeitig völlig aus den Händen zu gleiten – 2:3 (58.). Die Nienburger schnupperten am Ausgleich und in der 62. Minute war dieser sogar zum Greifen nah, doch der Schuss von Tero wurde von Jan Dase auf der Linie geklärt. Die Inter-Spieler wollten ein Handspiel gesehen haben, doch das Schiedsrichtergespann um Nils-Rene Voigt (Hannover 96), das sogar mit Headset verbunden war, hatte nichts Strafwürdiges gesehen – zumindest eine Ecke hätte es allerdings geben müssen.

Und wer dachte, dass das 4:2 (71.) vom sehr gut aufgelegten Pissor Inter Komata endgültig den Stecker ziehen sollte, sah sich nochmals getäuscht. Nach dem erwähnten Zweikampf zwischen Halef Makhso und Steimbkes eingewechselten Jannik Hesse in der 75. Minute, musste Inter die restliche Spielzeit sogar in Unterzahl agieren, doch Dalmann besorgte mit einer Dublette seines ersten Tores das 3:4 (79.). Die Hausherren wollten gerade die letzten Kraftreserven aus sich herausholen, als Hesse das vorentscheidende 5:3 nach Vorarbeit von Pissor erzielte. Kurz danach pfiff Voigt die Partie vorzeitig ab, da der Rettungswagen für den an der Seite liegenden Makhso bereitstand.

Sorgen um Inter-Spieler Halef Makhso. Steimbkes Betreuerin Corinna Ahrens kümmert sich um den Nienburger Spieler. Foto: Nußbaum

Sorgen um Inter-Spieler Halef Makhso. Steimbkes Betreuerin Corinna Ahrens kümmert sich um den Nienburger Spieler. Foto: Nußbaum

Inter-Coach Metin Boran war nach Spielschluss mit den Gedanken zwar bei seinem verletzten Spieler, doch er war auch stolz auf die Leistung seiner Jungs: „Wir haben drei Tore gegen Steimbke geschossen und eine Reaktion auf die schwache erste Halbzeit gezeigt. Uns hat am Ende etwas das Spielglück gefehlt und in Unterzahl war es dann noch schwieriger. Ich hoffe, dass es jetzt bei Halef nicht ganz so schwerwiegend ist und er schnell wieder auf die Beine kommt.“ Auch die Gästetrainer erkundigten sich noch nach Spielende nach Makhso. Fornacon: „Wir wünschen ihm eine schnelle Genesung und hoffen alle, dass er schnell wieder fit wird.“ Die Sportredaktion der HARKE schließt sich diesen Wünschen an.

SV Inter Komata: Kramer – Khalaf (72. Defli), Albarrak, O. Boran (46. Beshu), Sufjan Haso (46. Tero) – Aydin, Aslan (46. Makhso), Jünemann, Saad Haso – Merdal Boran – Dalmann.
SV BE Steimbke: Obst – Pachonik, Dase, Müller, Houran – Pissor, Bremermann, Lippelt, Poltier – Tavan (72. Hesse) – Wind.
Torfolge: 0:1 (28.) Oliver Poltier; 0:2 (36.) Marcel Wind; 0:3 (42.) Poltier; 1:3 (50.) Kevin Dalmann; 2:3 (58.) Jegerchwin Tero; 2:4 (71.) Dennis Pissor; 3:4 (79.) Dalmann; 3:5 (81.) Jannik Hesse.
Auffälligste Spieler: Linus Kramer, Kevin Dalmann – Dennis Pissor, Oliver Poltier.
Schiedsrichter: Nils-Rene Voigt (Hannover 96).

 

Aus "Die Harke" vom 11.10.2021