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Steimbke macht das Spiel - Drakenburg die Tore

Kai Rieckhof rieb sich zwar auf seiner rechten Mittelfeldseite auf, aber wirklich glücken wollte dem Bezirksliga-Fußballer des TuS Drakenburg im Heimspiel gegen den SV BE Steimbke nichts.

In der 81. Minute wischte der 23-Jährige seine vorherige durchwachsene Leistung jedoch mit einem Schuss aus 19 Metern spurlos weg, schließlich leitete er gestern Nachmittag mit seinem genialen Führungstreffer aus spitzem Winkel den späteren 2:0 (0:0)-Erfolg ein.

„Gegen Diepholz habe ich aus ähnlich großer Entfernung schon getroffen“, freute sich Rieckhof, „aber nachdem ich zuvor den Ball verdiddelt hatte, wollte ich beim nächsten Mal einfach schnell abziehen“. Der Mittelfeldakteur räumte nach Abpfiff ein, dass der Dreier im Verfolgungsduell gegen den zuvor punktgleichen Kreisrivalen natürlich glücklich ausfiel. „Wir haben mit Mann und Maus verteidigt. Etwas anderes blieb uns wegen der Ausfälle nicht übrig. Ich habe aber immer an uns geglaubt“, bilanzierte der aktuelle Top-Torjäger, der seine Ausbeute auf fünf Buden erhöhte.

 

Sein Coach Clemens Sachau freute sich ebenfalls über das nachträgliche Geschenk zu seinem 56. Geburtstag: „Es lief auf ein 0:0 hinaus. Ich denke, die Steimbker wären am Ende ebenfalls mit einem Punkt zufrieden gewesen.“ Dem stimmte sein Trainerkollege Martin Finze zwar wegen des eigenen Unvermögens beim Abschluss zu, schob jedoch ein großes Aber hinterher: „Ich habe noch niemals ein Spiel so unverdient verloren. Uns wird ein klarer Elfmeter verweigert. Wir haben Chancen, die wir einfach nicht reinmachen, sind 80 Minuten die klar bessere Mannschaft.“

Die Steimbker traten tatsächlich optisch überlegen auf, allerdings ließen sie vor gut 200 Zuschauern im gleichen Maße die nötige Zielstrebigkeit vermissen. Beste Möglichkeiten ließ wieder einmal Sascha Pachonik liegen. Das Überraschungsmoment und die individuelle Klasse brachte keiner in den Auftritt der Gäste ein. Darüber hinaus verpufften die vielen Freistöße aus guten Positionen, den besten Standard von Mirko Theiss entschärfte TuS-Keeper Tobias Frese mit einem klasse Ein-Hand-Reflex mit dem Halbzeit- pfiff (45./+2).

 

Nachdem im ersten Durchgang die Abwehrreihen dominiert hatten und die ganz großen Strafraumszenen fehlten, wurde es nach dem Wechsel etwas munterer vor den Toren. Nach einer Stunde klärte der starke Drakenburger Marc Fricke im Strafraum gegen Sascha Pachonik, bei genauerer Betrachtung hätte es einen Foulelfmeter für die Gäste geben müssen. „Wenn ich drin stehe, dann kann man den geben“, gestand der TuS-Defensivmann hinterher. Nachdem sein Team in der Vorwoche beim 1:4 gegen Mühlenfeld zwei fragwürdige Elfer schlucken musste, stand diesmal Fortuna zur Seite.

 

In der 74. Minute erhöhte Sachau das Risiko und wechselte den angeschlagenen Daniel Fricke ein, der mit seiner ersten Aktion das vermeintliche 1:0 markierte; allerdings war der Freistoß von Dennis Tatzko nicht freigegeben. Die Gastgeber rochen jetzt ihre Chance, was beinahe nach hinten losgegangen wäre: Nach Vorarbeit von Hendrik Pietsch vergab indes Sascha Pachonik (80.). Quasi im Gegenzug fiel nach schöner Balleroberung von Henning Voigts die Führung durch Rieckhof. Es brannte nichts mehr an – und nach Ablage von Daniel Fricke legte der gerade eingewechselte Joshua Draeger mit seinem Bezirksliga-Premierentor den 2:0-Endstand nach (90.). Der TuS, bei dem A-Junior Jannik Reinert sein Startelf-Debüt feierte, freute sich über drei nicht eingeplante Punkte. Der SV BE, der eine bessere Mannschaft als erwartet aufbieten konnte, ärgerte sich über die nächste Niederlage bei seinem Angstgegner: Mit der gestrigen Pleite wuchs die Negativbilanz auf acht sieglose Partien an (sieben Niederlagen, ein Remis). Matchwinner Rieckhof merkte an: „Ich denke, gegen Steimbke verlieren wir nicht mehr!“

 

SV BE Steimbke: Schwarzenberg – Brandt, Wulf, Theiss, Brauer – Pietsch – P. Pachonik, Tavan (85. Bremermann), Remmert (73. Fischhöfer) – T. Tatzko, S. Pachonik.

 

Torfolge: 1:0 (81.) Kai Rieckhof; 2:0 (90.) Joshua Draeger.

 

Auffälligste Spieler: Thomas Wulf.

 

Schiedsrichter: Philipp Hollmann (SG Bomlitz-Lönsheide) präsentierte sich aufmerksam – einzig die Steimbker durften wegen eines verwehrten Foulelfmeters etwas ärgerlich sein.

 

aus: "Die Harke", Ausgabe vom 08.09.2014