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„Wir wurden gnadenlos bestraft“

Fußball-Landesliga: Steimbke verliert mit 0:4 gegen einen Gegner, der durchaus schlagbar ist

Für die knapp 100 Zuschauer war die Entscheidung einfach. Sie konnten den Schirm angesichts des Mistwetters einfach aufgeklappt lassen, es begann ohnehin alle fünf Minuten zu gallern. Für Ralf Przyklenk war die Entscheidung schwerer.

Sollte er lieber einen der nicht völlig fitten, aber gelernten Stürmer aufbieten? Oder lieber den variablen Mittelfeldmann Marcel Wind ganz vorn reinstellen?

Der Coach des SV BE Steimbke entschied sich für die Wind-Lösung. Welchen Einfluss diese Strategie letztlich auf die 0:4 (0:2)-Heimniederlage gegen den HSC BW Tündern hatte, ist nicht abschließend zu klären. Wohl aber das Faktum, dass die Steimbker nach sechs Siegen in Folge gestern gegen einen Gegner verloren, der in Normalverfassung schlagbar gewesen wäre – wenn man denn nicht alles falsch macht, was man falsch machen kann.

Steimbkes Offensivmann Oliver Poltier mühst sich vergebens gegen die Tünderner Hintermannschaft, hier sitzt ihm Lucas Neckritz im Nacken.

Steimbkes Of­fen­siv­mann Oli­ver Pol­tier mühst sich ver­ge­bens ge­gen die Tün­der­ner Hin­ter­mann­schaft, hier sitzt ihm Lu­cas Neck­ritz im Nacken.Foto: Schwiersch

Oliver Poltier, Ole Wesemann und Faruk Barbaros: Alle drei Angreifer waren nach einer reduzierten Trainingswoche samt Wehwehchen nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte. Doch genau das war es, was Steimbke gestern fehlte: ein zielstrebiger Vollstrecker mit Luft und Kraft. Denn: Zehn passable bis erstklassige Möglichkeiten arbeiteten sich Sönke Bremermann & Co. in den 92 Minuten heraus. Und es durfte letztlich als Kunststück bewertet werden, nicht mal den Ehrentreffer erzielt zu haben.

Dabei spielte sicher Pech eine Rolle – wie beim flott ausgeführten Freistoß von Ümit Tavan, der auf die Latte tropfte (12.). Da spielte aber auch ein Stück weit Dusseligkeit eine Rolle, als wiederum Tavan sich erst toll gegen drei Abwehrspieler durchsetzte und dann den Ball nicht ins Netz, sondern ins Gesicht von HSC-Keeper Lukas Masur schoss (53.). Apropos Masur: Dessen Paraden erinnerten bisweilen zwar eher an einen Volleyballer, dennoch gelang es dem Schlussmann, sich allen fraglos unpräzisen Schüssen der Steimbker in den Weg zu stellen und somit zum Matchwinner zu avancieren.

Die Abschlussschwäche der Heimelf war jedoch nicht die alleinige Ursache der höchsten Steimbker Heim-pleite in dieser Saison. Nicht minder schwer wogen die Patzer im Defensivverhalten. War das 0:1 durch Jannik Hilker noch schwer zu verteidigen (22.), so lieferten die Steimbker bei den drei weiteren Gegentoren aktive Geburtshilfe. Zunächst verlor Jan Dase den Ball an Hilker und riss diesen dann im Strafraum zu Boden, Folge war das Elfmetertor durch Tim Piontek (32.).

Dem 0:3 durch Lukas Kramer ging ein Ballverlust von Sönke Bremermann voraus (53.) und vor dem 0:4, wiederum durch einen Strafstoß von Piontek, leistete sich Mirko Theiss ein unnötiges Foul gegen Hilker (66.). Kapitän Theiss zeigte sich ebenso zerknirscht wie selbstkritisch: „Das war heute eine Katastrophenleistung von mir. Tündern hat natürlich in die Karten gespielt, dass wir unser schlechtestes Saisonspiel hingelegt haben. Keiner hat heute das abgerufen, was er kann.“

Weil die Partie zeitig entschieden war, musste Ralf Przyklenk gar nicht den Schusspfiff abwarten, um zu bilanzieren, er zog sein Fazit bereits in Minute 86: „Der Gegner hat vier Chancen und macht vier Tore, wie haben fünf gute Chancen und machen kein Tor. Wir wurden gnadenlos bestraft.“

Eine Fehlentscheidung konnte dem Coach schlussendlich doch noch eindeutig nachgewiesen werden: Kein Regenschirm war gestern keine gute Idee.

 

    • SV BE Steimbke: Schwarzenberg – Pissor, Dase, Theiss, P. Pachonik – Bremermann, Ümit Tavan – Remmert (44. Poltier), Neugebauer (59. S. Pachonik), Kramer-Hoffmann (71. Berg) – Wind.

 

    • Torfolge: 0:1 (22.) Jannik Hilker; 0:2 (32., Foulelfmeter) Tim Piontek; 0:3 (53.) Lukas Kramer; 0:4 (66., Foulelfmeter) Piontek.

 

  • Auffälligste Steimbker: – Schiedsrichter: Malte Quoos (Hannover).

 

Aus "Die Harke" vom 20.11.2017

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